GASTBEITRAG
19:30 Uhr in Kolymbia
Wir
sind unter den letzten Gästen – aber der Abend ist ja noch jung. Die
traditionelle Zubereitung des Hochzeitsmahls hat sich gelohnt. Es schmeckt köstlich!
Nun
beginnen die Musiker zu spielen. Der erste Tanz gehört Braut und Bräutigam.
Nach dem Eröffnungstanz geht die Familie zum Brautpaar und heftet Geld an ihre
Kleidung. Das ist übrigens der Grund, warum uns die Blume mit der Nadel im
Hause der Braut angesteckt wurde! Die Party beginnt mit einem
„Widmungstanz“. Die Musiker brauchen keinen Preis für das Spielen auf der
Hochzeit zu vereinbaren. Denn etwa jeder fünfte Tanz ist ein
„Widmungstanz“. Der Sänger sagt: “Dieser Tanz ist Paneotis gewidmet!“
Dann beginnt Paneotis zu tanzen und einer nach dem anderen, Familie und Freunde,
meist Männer, gehen zu Paneotis und berühren ihn mit einem
1000-Drachmen-Schein, den sie dann in einen Karton stecken, der auf der Bühne
vor den Musikern steht. Diese „Anerkennung“ mit Geld besagt, „du bist ein
guter Tänzer!“ Das Geld ist natürlich
für die Musiker. Wenn die Braut tanzte, mussten natürlich ihr Vater, Onkel und
Brüder noch mehr Respekt zeigen, was mehr Drachmen bedeutete. Die Widmungstänze
gingen über den ganzen Abend und man erzählte uns, dass es nicht außergewöhnlich
ist, wenn jeder einzelne Musiker 1.000 Schweizer Franken an einer Hochzeit erspielt.
Da es keine Pausen gibt, wird ständig getanzt. Alle haben ihren Spaß. Für die
Frauen ist es eine gute Ausrede, ihr Haar aufzuknüpfen und sich zu amüsieren.
Irgendwann am frühen Morgen, müde und glücklich, gingen wir zu Bett.
Montagmorgen
Erstaunlich früh auf und zur Anthony Quinn Bay. Gerade das richtige Rezept um den Kater zu kurieren. Blauer Himmel, Sonne, kein Wind und eine große Schwimmrunde im Meer. Absolut fantastisch!
Busy, busy, busy
Hier
eingeladen zum Kaffee und Mittagessen, Aperitif und Abendessen bei den Eltern
von Lefteris. Es gibt einen alten Spruch: “Hüte dich vor griechischen
Geschenken!“ (Troja) Unsere Koffer sind wieder randvoll. Diesmal hatte ich mir
wie immer geschworen, es würde nicht mehr passieren – es geschah aber dann
doch.
Wie kann man nein sagen zur griechischen Gastfreundschaft?
Dienstag
Nach
dem Frühstück zu Linda, die sich wieder beklagte, dass sie zu wenig von uns
gesehen hätte. Wir beschlossen, einen Tagestrip über die Insel zu machen. Es
ist interessant, die Hotels zu besichtigen, die im Forum genannt sind. Mägi
machte eine Liste der Hotels, damit wir sie nach und nach ansehen konnten. Wir
denken, dass wir im nächsten Jahr das Filerimos Hotel buchen werden!!!
Wir hatten beschlossen, nachdem wir uns schon von allen verabschiedet hatten, dass wir diesen Tag und den Abend für uns genießen wollten. Das wäre uns auch gelungen, wenn Mägi ihr Handy abgeschaltet hätte. Also – gleich zwei Einladungen zu Kaffee und Abendessen. Den Wagen betankt, da Jiannis ihn früh um fünf abholen will. Im Hotel angekommen, finden wir vor der Appartement-Tür eine Plastiktüte gefüllt mit Oliven, Olivenöl und Ouzo, ein Geschenk von Steves Mutter. Jiannis kommt und teilt uns mit, dass er den Wagen am nächsten Tag abholen will und wir den Schlüssel unter den Sitz legen sollen. Er will zur Olivenöl-Mühle nach Kalithies fahren um seine Oliven auszupressen. Ob wir mitfahren wollten? Wie kannst du dieses Angebot ablehnen!
Olivenmühle in Kalithies
Ich möchte nicht zu sehr in technische Details über die Mühle gehen. Aber wenn Ihr zu dieser Jahreszeit in Griechenland seid, der Besuch lohnt sich! Jiannis sagte, wir hätten jetzt etwa 3-4 Stunden Zeit und ob wir sie für einen Ouzo nutzen wollten. Wir sagen ja und verlassen die Mühle wieder mit frisch gepresstem Olivenöl von Menschen, die wir nie zuvor gesehen hatten.
Die
Taverna öffnet gerade. Der Besitzer ist ein Cousin von Jiannis. Wir sagen ihm,
dass wir nur eben einen Drink nehmen möchten und werden zum Essen eingeladen.
Kein
Problem, sagt er, nur einen Drink. Und vergisst die Shrimps, den Fisch, die
Chips und den Salat. Es ist komisch, wenn ich einen Ouzo bestelle, bekomme ich
einen Ouzo. Aber wenn ein Grieche für dich einen Ouzo bestellt, bekommst du
einen Ouzo, Fisch, Käsebällchen, Chips etc. Du hast einfach keine Chance,
diese Menschen zu bremsen. Noch schlimmer war, dass wir völlig unvorbereitet
waren und keine einzige Drachme mit hatten, um das Essen zu bezahlen.
Verabschiedeten uns von Jiannis bis zum nächsten Jahr und verließen ihn mit
einer Flasche Champagner als Geschenk. Im Hotel angekommen hatten wir noch ein
interessantes Gespräch mit Steve,
dem Besitzer der Colonial
Appartements.
Mittwochmorgen um 5 Uhr bei Tagesanbruch
Steves Mutter, die uns während unseres Aufenthalts betreut hatte, weckt uns. Die Katze wartet auf etwas Wurst. Wir hatten das beste Wetter für diese Jahreszeit. Heute morgen ist es kalt und windig. Auf der anderen Seite ist es gut, weil wir so auf das Wetter zu Hause eingestimmt werden. Nächstes Jahr .....
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