GASTBEITRAG

Gastbeitrag von Maria Fichtinger:

Hallo,

ich habe vor unserem Rhodos-Urlaub Eure Rhodos-CD bestellt, die wirklich ganz wunderschön und informativ ist und von der ich mir das Wichtigste für unseren ersten Rhodos-Urlaub gemerkt habe.
Unser Hotel war das Katharina in Archangelos und eher zufällig sind wir als erstes auf die etwas versteckte Taverne von Dimitrios in Stegna gestoßen, der mit seinem grauen langen Bart unverkennbar war. Dimitrios strahlt eine unglaubliche Freundlichkeit aus, die zudem einen gewissen Grad an Schlitzohrigkeit ahnen lässt. Es gibt bei ihm ein supertolles Saganaki und der Salat hat zur Krönung wohlschmeckende Kapernzweige drauf! Er war so nett und hat uns zum Ende des Urlaubs zwei große Gläser dieser Kapern-Horta besorgt, fanden wir superklasse.


Die Taverne von Dimitrios, Stegna

Ähnlich ging es uns mit der Taverne HELLAS in Archangelos. Eigentlich meide ich eher Tavernen, bei denen äußerlich bereits deutliche Deutschhinweise zu erkennen sind. Doch irgendwie hatte ich das so als positive Erwähnung aus Eurer CD noch im Kopf und es ist wirklich eine Empfehlung. Die Freundlichkeit der Wirtsleute Dimitria und Stelios ist äußerst angenehm, man fühlt sich sofort angenommen und pudelwohl. Die Familie hat lange in Krefeld gewohnt, woraus das Stadt-Wappen am Eingang resultiert. Die Musik ist noch echt griechisch und es wird auch wirklich getanzt, solange die Musik laufen darf. Und kochen können die! Unbedingt probieren: den süßsauren Octopus sowie die Symi-Garnelen von Dimitria. Ja und noch was: noch nie habe ich einen griechischen Wirt kennen gelernt, der so ein großes Herz für Tiere hat, dass er uns sogar den Weg gezeigt hat zum Tierheim, zu welchem wir am Samstag Vormittag einen verletzten kleinen Hund bringen wollten, in dem er vor uns hergefahren ist.


In der Taverne Hellas, Archangelos

Archangelos ist tatsächlich ein Dorf, wie man es wohl kaum ein zweites Mal findet. Die ersten Tage waren wir wütend auf die Jungs, die mit ihren Mopeds mit abgesägtem Auspuff einen unglaublichen Lärm veranstalten. Überhaupt war es immer laut. Sogar die Hähne krähen in Archangelos um Mitternacht! Doch irgendwann wurden die kleinen Gassen von Autos zugeparkt und somit wurde die Rallye unterbrochen und es wurde ruhiger. Und in Archangelos lebt man, abgesehen vom Verkehr, völlig sicher, Klauen gibt es auch nicht.

Ein weiteres Highlight in meiner Erinnerung war die Taverne Paspalas mit einer wunderschönen Terrasse in Apollona. Der Wirt hat unseren zweiten Besuch zusätzlich mit vier frisch gepflückten Orangen zum obligatorischen Ouzo belohnt.


Taverne Paspalas, Apollona

Apropos Orangen - das Orangental bei Malona war ein Traum. Bäume voll mit Orangen und Zitronen, wirklich wie im Paradies.


Im Tal bei Malona

Etwas Paradiesisches hatte auch das Kloster Kalopetra mit einer kleinen Kirche. Es liegt ganz oben auf dem Weg zum Schmetterlingstal und dient jetzt zur Bewirtung von Besuchern. Die Chefin hat ein freundliches Lachen im Gesicht und ist total aufmerksam. Sehr zu empfehlen der griechische Salat sowie Yoghurt mit Honig und Nüssen und der frisch gepresste Orangensaft!


Beim Kloster Kalopetra

Eine einzige unfreundliche Kellner-Begegnung hatten wir in Lindos. Der "Kosta" von der Taverne "Delight" war richtig stinkig, als ich 1/2 Liter Wein, 1/2 Liter Wasser und dazu nur einen Salat (auf griechisch) zu zweit bestellt hatte. Bei der Bitte meiner Cousine nach einem Aschenbecher - auf deutsch - schnarrte uns der Kellner an, weshalb sie das nicht auf englisch sage oder auf griechisch, und überhaupt hatten wir ohne seine Zustimmung den Tisch gewechselt!!! Also: wer hier rein geht, bitte niemals etwas auf deutsch sagen!

Es gäbe noch viel Schönes zu erzählen. Es war mein erster Besuch auf Rhodos und ich bin total positiv überrascht, dass der Tourismus doch noch lange nicht alles kaputt gemacht hat, sondern dass "Ballermann" so ziemlich beieinander liegt und man diesem gut ausweichen kann. Die Menschen sind sehr freundlich, man findet den Zugang zu ihnen ziemlich schnell, auch wenn man ihnen nur mit bescheidenen Griechisch-Kenntnissen begegnet. Man wird zum Kaffee eingeladen oder bekommt eine Orange, eine Blume aus dem Garten oder auch nur ein freundliches Kalimera, das alles ist mehr als es bei uns in der Stadt gibt. Es wird nicht mein einziger Besuch auf Rhodos bleiben.

Vielen Dank für Ihre Infos auf der CD! Sie waren sehr hilfreich. Ja - noch was: wir hatten pauschal gebucht, 2 Wochen mit Frühstück, und wir sind zusammen 120 Jahre alt.

Ganz herzliche Grüße
Maria Fichtinger

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